MCube

Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen

Mobilität ist ein Schlüsselfaktor für Wohlstand, Lebensqualität und Nachhaltigkeit. Zugleich werden die Herausforderungen unseres Mobilitätsverhaltens immer deutlicher. Wie können technische und soziale Innovationen dabei helfen, dieses Dilemma zu lösen? Wie kann einer der stärksten Wirtschaftssektoren Deutschlands von der Mobilitätswende profitieren? Der Zukunftscluster MCube, koordiniert von der Technischen Universität München, geht diesen Fragen nach. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft soll die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen erforscht und getestet werden.

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Verkehrsknotenpunkt München. Quelle: © norgreenabove2k (Standardlizenz Adobe Stock)

Was macht den Zukunftscluster aus?

In der Region München plant MCube ganzheitliche Mobilitätsinnovationen für urbane Räume zu erarbeiten, die sowohl ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigen, als auch bereits vorhandene Lösungs- und Wachstumspotenziale einbeziehen. Dabei werden drei Schwerpunkte verfolgt: (1) Verkehrssysteme elektrifizieren und automatisieren, (2) Mobilitätsoptionen entwickeln und integrieren sowie (3) Standorte vernetzen und Mobilitätsräume gestalten. M Cube zielt insbesondere auf modellhafte und skalierbare Lösungen ab, die in Reallaboren co-kreativ entwickelt und getestet werden können. Dabei bekennt sich der Zukunftscluster zu einer offenen und missionsgetriebenen Innovationskultur, in der die Bürgerinnen und Bürger von Beginn an aktiv eingebunden werden.

Welche Vorteile bringt der Ansatz für den Innovationsstandort Deutschland?

MCube widmet sich einem Sektor traditioneller deutscher Wirtschafts- und Innovationskraft, der gegenwärtig starken Veränderungsprozessen aufgesetzt ist. Die prosperierende Metropolregion München mit über 5 Millionen Einwohnern steht dabei exemplarisch für weltweit wachsende urbane Räume und deren Herausforderungen zur Gestaltung einer nachhaltigen Mobilität. Hier entwickelte Lösungen können Modellcharakter für Großräume weltweit entfalten.

Weitere Hintergrundinformationen

Die Vision des Zukunftscluster MCube zielt auf eine nachhaltige Gestaltung der Mobilität in Metropolregionen ab. Erreichbarkeit soll verbessert, Verkehrsinfrastruktur entlastet und Emissionen vermieden werden. MCube verfolgt dabei ein Zusammenspiel aus drei konkreten Innovations-Missionen: Der Verbesserung der Qualität von Zeit, Raum und Luft. „Qualität der Zeit“ bezieht sich auf die Effizienz des Verkehrssystems und sichert die Erreichbarkeit der alltäglichen Aufenthaltsorte. „Qualität des Raums“ beschreibt die Auswirkungen auf den öffentlichen urbanen Raum und die regionalen Freiräume. „Qualität der Luft“ steht exemplarisch für die Umweltbelastungen des Verkehrs.

Die vielfältigen Wechselwirkungen unterschiedlicher Handlungsfelder bedürfen aus Sicht der Initiatoren von MCube eines ganzheitlichen und offenen Innovationsprozesses, der gleichermaßen Ergebnisse der Grundlagenforschung verschiedener Disziplinen (insbesondere Ingenieurwissenschaften, Stadt-/Raumplanung, Informatik, Energieforschung, Wirtschaftswissenschaften, Politik- und Gesellschaftswissenschaften) als auch eine intensive Beteiligung lokaler Stakeholder aus Wirtschaft, Gesellschaft und kommunalen Akteuren vereint.

Der doppelte globale Innovationsdruck, bestehend aus technologischen Disruptionen und gesellschaftlichen Herausforderungen, erfordert ein Umdenken bei der Mobilität. Der Zukunftscluster MCube möchte mit mutigen Ideen, Technologien und Innovationsprozessen maßgeblich zur zukunftsorientierten Profilbildung des Innovationsstandortes Deutschland beitragen, indem Mobilität durch die Linse neuester Technologien und urbaner Herausforderungen neu gedacht wird.

Die MCube Akteure bauen auf einem breiten und interdisziplinären Kompetenzspektrum auf. Forschungsarbeiten der TU München zu Elektrifizierung, elektrischen Energiespeichern, Wasserstoff, Ladeinfrastruktur und intelligentem Flottenmanagement zeigen, wie eine erfolgreiche Energiewende in der Mobilität umgesetzt werden kann. Durch Fortschritte bei der Entwicklung maschineller Lernverfahren, Datenverarbeitung und Sensordatenfusion, sowie in der Systemerprobung und Integration der Algorithmen hat autonomes Fahren das Potenzial, unser Mobilitätssystem radikal zu transformieren.

In der Mobilitätsforschung und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen hat sich die Digitalisierung als Megatrend entpuppt. Kommunale Verkehrssysteme lassen sich mit Hilfe von Simulationen und Datenströmen planerisch effizienter, nutzerzentrierter und kostengünstiger gestalten. Durch vernetzte Systeme und digitale Plattformen entstehen große Potenziale im Bereich „Mobility as a Service“, indem Mobilitätsangebote gesamtheitlich als multimodaler Service integriert werden. Bei der Gestaltung nachhaltiger Mobilität ist Erreichbarkeit eine zentrale Schlüsselgröße. Räumliche Strukturen und die Verknüpfung von Standorten auf lokaler und regionaler Ebene bestimmen unsere Mobilitätsbedürfnisse. Innovative Entscheidungsinstrumente können bei der integrierten Planung unterstützen. Über das gesamte Mobilitätssystem hinweg hängt der Erfolg von Innovationen stark von lokalen Umsetzungs- und Transformationsprozessen ab. Mobilitätsforschung muss daher unter realistischen Bedingungen auf der Ebene von Quartieren und Regionen betrieben werden.

Aktuell bewilligte Projekte und darin geförderte Partner:

 Autonome und vernetzte Verknüpfung von Stadt, Umland und Region (ASUR)

  • ADAC e.V. (Ressort TET)
  • DB Regio Bus Bayern GmbH
  • Freisinger Stadtwerke Parkhaus und Verkehrs-GmbH
  • MUNIQ Design GmbH (Standort München)
  • Stadtwerke München GmbH
  • Technische Universität München (Professur für Autonome Fahrzeugsysteme)

Digital Mobility Twin Munich (DatSim 2.0)

  • Airbus Urban Mobility GmbH
  • Landeshauptstadt München (Kommunalreferat GeodatenService)
  • NewSense Engineering GmbH
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik)
  • Trafficon (Traffic Consultants GmbH)

 Evaluation, Prozesse, Upscaling, Replication und Application (EPURA)

  •  Landeshauptstadt München - Mobilitätsreferat
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung)

Komfortables und effizientes Fahrzeug-Sharing auf Privatgrund (ComfficientShare 2.0)

  • Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
  • ChargeX GmbH
  • Gemeinnütziger Wohnungsverein München 1899 e.V.
  • Landeshauptstadt München (Mobilitätsreferat)
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik (FTM))

Mobilität und Stadtklima im Zukunfts-Quartier (MOSAIQ)

  • Climateflux GmbH
  • eVehicle for you GmbH
  • Hans Sauer Stiftung
  • Landeshauptstadt München (Mobilitätsreferat)
  • Technische Universität München (Professur für Urban Design)
  • VePa Vertical Parking GmbH

Mobilitätsbudgets und -bundles In der MetroPolregIOn München als AlternatIvE zu Regulierung (MobiPionier)

  • ADAC Stiftung
  • Deutsche Bahn Connect GmbH - Berlin
  • Landeshauptstadt München (Mobilitätsreferat)
  • Stadtwerke München GmbH
  • Technische Universität München (Professur für Mobility Policy)

Reallabor Future Mobility Campus Garching (ReFuMoLab_Garching)

  • DB Regio Bus Bayern GmbH
  • SAP SE
  • Siemens Aktiengesellschaft (T SSP DAB-DE)
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Verkehrstechnik)

Responsible Mobility Innovation and Experimentation (ReMix)

  • acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e.V.
  • Technische Universität München

Wirksame Partizipation für Mobilitätsinnovationen (WiPa)

  • Hans Sauer Stiftung
  • Hochschule für angewandte Wissenschaften München (Institut für Angewandte Designforschung)
  • Landeshauptstadt München (Mobilitätsreferat)
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung)
  • USP Projekte GmbH Büro München

Bewilligte Projekte und darin geförderte Partner:

Autonomes Fahren in komplexen Situationen (Wies'n Shuttle)

  • SANEON GmbH
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Ergonomie, Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, Lehrstuhl für Robotik, Künstliche Intelligenz und Echtzeitsysteme, Visual Computing Lab)
  • TÜV SÜD Auto Service GmbH


Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt (AQT)

  • Hans Sauer Stiftung
  • Landeshauptstadt München
  • Stadtwerke München GmbH
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, Lehrstuhl für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung, Lehrstuhl für Verkehrstechnik, Lehrstuhl für Vernetzte Verkehrssysteme, Professur für Urban Design)
  • UnternehmerTUM GmbH

 
Datenhub und Simulationsmodell (DatSim)

  • Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
  • Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik (DM)
  • SAP SE
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, Lehrstuhl für Verkehrstechnik, Professur für Modellierung räumlicher Mobilität, Professur für Operations and Supply Chain Management)

 
Innovative Bewertungsmethoden für nachhaltige Verkehrsinvestitionen (BeneVit)

  • Intraplan Consult GmbH
  • Münchner Verkehrs- und Tarifverbund Gesellschaft mit beschränkter Haftung (MVV)
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Raumentwicklung, Lehrstuhl für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung)

 
Integrierte Logistikkonzepte für nachhaltige und flexible urbane Logistiknetzwerke (InterLog)

  • Gebhardt Logistic Solutions GmbH
  • SAP SE
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre – Logistik & Supply Chain Management, Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss, Professur Modellierung räumlicher Mobilität, Professur für Operations und Supply Chain Management)

 
Kollaborative Verkehrsoptimierung und -steuerung (COLTOC)

  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Verkehrssystemtechnik, Lehrstuhl für Verkehrstechnik und -steuerung, Lehrstuhl für Vernetzte Mobilität, Professur für Cyber-Physical Systems, Professur für Operations und Supply Chain Management)
  • TWT GmbH Science & Innovation

 
Komfortables und effizientes Elektrofahrzeug- und Ladepunkt-Sharing für städtische Wohnviertel (ComfficientShare)

  • in-tech GmbH
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, Lehrstuhl für Erneuerbare und Nachhaltige Energiesysteme)

 
Mobilitätsgerechtigkeit in Metropolregionen (MGeM)

  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung, Professur für Innovationsforschung)

 
Responsible Mobility Governance & Innovation (ReMGo)

  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Environmental and Climate Policy, Professur für Innovationsforschung)

 
Smart Advisor for Sustainable Integrated Mobility (SASIM)

  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, Lehrstuhl für Numerische Mathematik, Lehrstuhl für Marketing, Lehrstuhl für Verkehrstechnik, Lehrstuhl für Vernetzte Verkehrssysteme)
  • Münchner Verkehrs- und Tarifverbund Gesellschaft mit beschränkter Haftung (MVV)

 
Solutions for Transportnetworks with Electric Advanced Mobility (STEAM)

  • Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
  • MAN Truck & Bus SE
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, Lehrstuhl für Produktentwicklung und Leichtbau, Lehrstuhl für Verkehrstechnik, Professur für Operations and Supply Chain Management)

 
Testkreuzung für Urbanes Automatisiertes und Vernetztes Fahren (Testkreuzung)

  • EASYMILE GmbH
  • Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg – University of Applied Sciences (Forschungsgruppe Driverless Mobility)
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Verkehrstechnik, Professur für Cyber-Physical Systems)
  • UnternehmerTUM GmbH

 
Transformative Mobilitätsexperimente (TrEx)

  • SAP SE
  • Technische Universität München (Professur für Innovationsforschung, Professur für Urban Design)
  • UnternehmerTUM GmbH

 
Systemanalyse und Evaluation (SUE)

  • Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
  • Landeshauptstadt München
  • Technische Universität München (Lehrstuhl für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung, Lehrstuhl für Verkehrstechnik)

Während der Konzeptionsphase wurde eine ganzheitliche Clusterstrategie mit Zukunftsbild entwickelt. Herausforderungen in den Innovationsfeldern „Verkehrssysteme elektrifizieren und automatisieren“, „Mobilitätsoptionen entwickeln und integrieren“ und „Standorte vernetzen und Mobilitätsräume gestalten“ wurden konkretisiert und anhand von Umsetzungsprojekten operationalisiert. Parallel dazu wurden transversale Projekte in den Integrationsfeldern „Systemanalyse und Bewertung“, „Governance, Partizipation, Innovation“ und „Daten und Modelle“ konzipiert. Zur Gestaltung eines Organisations- und Managementmodells wurde eine Governance-Struktur, Kooperationsmodelle und Ausbildungsprogramme entwickelt.

Bereits während der Konzeptionsphase wurden zahlreiche Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft involviert, darunter das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, UnternehmerTUM, Münchner Verkehrsgesellschaft, Stadt München, BMW und MAN.

Auf einen Blick
  • Projektlaufzeit der Konzeptionsphase: 01.05.2020 bis 31.10.2020
  • Zuwendung: 227.220,70 € (inkl. Projektpauschale)
  • Zuwendungsempfänger: Technische Universität München
  • Weitere Partner, die die Arbeiten der Konzeptionsphase unterstützen:  Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr; UnternehmerTUM; Münchner Verkehrsgesellschaft; Stadt München; BMW und MAN als Mitglieder im Lenkungskreis sowie zahlreiche weitere Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft als Unterstützer bei der Erarbeitung der einzelnen FuE-Projekte.