11.10.2024 SEMECO

Dresdner Konferenz für KI und Mikroelektronik in der Medizin

Der Zukunftscluster SEMECO hat zum ersten Mal zusammen mit dem Else Kröner Fresenius Zentrum (EKFZ) für Digitale Gesundheit die Konferenz „AI and Electronics for Medicine“ organisiert. Vom 11. bis 13. September haben rund 300 Expertinnen und Experten die Fachtagung in Dresden besucht. Unternehmen aus der Medizintechnik (MedTech) und Mikroelektronikindustrie kamen mit der akademischen und industriellen Forschung sowie mit lokalen MedTech-Startups zusammen. In verschiedenen Projektmeetings, Diskussionsrunden und einer Ausstellung mit Demo-Ständen und Prototypen haben sich die Teilnehmenden ausgetauscht und vernetzt. 

 

Das Bild zeigt einen Hörsaal voller Menschen. Vorne zwei Leinwände mit identischer Ansicht von Titel und Datum der Veranstaltung
©UKD / Kirsten Lassig

In den letzten Jahren hat Dresden in den Bereichen Digitale Gesundheit, Gesundheitselektronik und Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin erheblich an Anziehungskraft gewonnen. Inzwischen ist die sächsische Landeshauptstadt Europas führender Standort für Mikroelektronik, Nachrichtentechnik und erklärbare KI. Dazu trägt der Zukunftscluster SEMECO (Secure Medical Microsystems and Communications) maßgeblich bei. SEMECO ist einer von insgesamt 14 Zukunftsclustern, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Im Mittelpunkt der SEMECO-Projekte steht eine neuartige Verknüpfung von Sensorik, Aktorik (einem Teilgebiet der Antriebstechnik) und Informationsverarbeitung. Mit neuen Ansätzen für Systemlösungen will SEMECO traditionelle Zulassungsprozesse revolutionieren.

Innovationstempo erhöhen

Zum Auftakt der Konferenz sagte Clustersprecher und Koordinator Prof. Gerhard Fettweis: „Die enge Zusammenarbeit und Vernetzung der verschiedenen Disziplinen ist für den exzellenten Forschungsstandort Dresden unerlässlich. In den Bereichen Mikroelektronik, KI für die Medizin, sowie Zulassung von Medizinprodukten betreiben wir Spitzenforschung, damit innovative Entwicklungen schneller in der Patientenversorgung ankommen. Der Zukunftscluster SEMECO und das EKFZ für Digitale Gesundheit wollen gemeinsam mit vielen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie das Innovationstempo für smarte medizinische Instrumente und Implantate erhöhen.“

Eröffnet wurde die Konferenz von Conrad Clemens, Staatsminister und Chef der Sächsischen Staatskanzlei, der Sachsens Bedeutung als führender Mikroelektronikstandort in Europa betonte und die enge Zusammenarbeit von Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft lobte. Danach sprach Dr. Lars Gerlitz, Referent für Innovationsförderung und Strukturstärkung im BMBF, über die Bedeutung des gesamten Cluster-Ökosystems, das wissenschaftliche Exzellenz und wirtschaftliches Know-how verbindet. Dabei komme allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren Verantwortung zu, um den Cluster weiterzuentwickeln und eine langfristige Etablierung vor Ort zu schaffen.

Verbesserung für Patientinnen und Patienten

In der Ausstellung hat SEMECO unter anderem sein Projekt „EchtZeit Netzwerk – Patientenzentrierte Daten und Kommunikation“ an einem Demostand präsentiert. Ziel dieses Projekts ist es, die Digitalisierung in der stationären Patientenversorgung voranzutreiben. Dafür werden bestehende Systeme wie die Lichtrufanlage und Vitalparameter-Monitoring in eine Plattform integriert und neue Sensoren entwickelt, um die Versorgung zu verbessern. Die Plattform ermöglicht effizientere Kommunikation zwischen Patientinnen und Patienten und dem medizinischen Personal. Weitere Projekte aus dem Cluster-Ökosystem sind MUSIK – KI, das eine neue Stimme für stimmlose Patienten ermöglicht, und HybridEcho, das die medizinische Ultraschalltechnologie grundlegend verbessern will.

Die Fachtagung bot der wachsenden Forschungsgemeinschaft in Dresden und darüber hinaus eine Plattform für den interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch sowie die Vernetzung mit Industrie und Wirtschaft. Neben den individuellen Projekttreffen des SEMECO-Zukunftsclusters, präsentierten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit weiteren Ausstellerinnen und Ausstellern ihre Forschungsergebnisse, Demonstratoren und Prototypen. In insgesamt sechs Sessions ging es um Themen rund um KI-gestützte Analyse klinischer Daten, Finanzierung und Investitionen, Cybersicherheit und Zulassung von Medizinprodukten, Drahtlose Kommunikation, Halbleiter für Medizinprodukte sowie smarte Medizintechnik.

Die Tagung soll im nächsten Jahr wieder stattfinden: vom 24. bis 26. September 2025