30.10.2024 nanodiag BW

MINT-Begeisterung fördern bei den Science Days im Europapark

Der Zukunftscluster nanodiag BW war bei den Science Days im Europapark Rust. Vom 24. bis 26. Oktober haben die Forschenden direkte Einblicke in die Welt der Nanoporen-Technologie geboten. Der Zukunftscluster unterstützt durch seine Teilnahme gezielt die Förderung des MINT-Nachwuchses, weckt bei jungen Besucherinnen und Besuchern Begeisterung für Wissenschaft und Technik und macht Wissenschaft im Alltag der Menschen greifbar.

Das Bild zeigt Schülerinnen beim Pepitieren.
©Christian Klaus

Eine im 3D-Druck hergestellte bunte Riesen-Nanopore diente als Blickfang und als Anknüpfungspunkt für die Gespräche mit Schülerinnen und Schülern, aber auch mit Eltern, Lehrerinnen und Lehrern. Fragen gab es reichlich: Was sind Nanoporen, wofür werden sie benutzt, wie werden sie hergestellt? Wie groß sind sie, und was machen die Forschenden im Labor damit?

Nanoporen helfen Krankheiten erkennen

Nanoporen sind kleinste Löcher mit einem Durchmesser von nur einem oder wenigen Millionstel eines Millimeters, also im Nanometer-Bereich. Durch solche Nanoporen können Zellen in Pflanzen, Tieren oder Menschen in Einzelteile zerlegte Nährstoffe austauschen, zum Beispiel Glucose-Abbauprodukte. Man kann die Nanoporen aus Bakterien gewinnen und dann in eine isolierende Membran einbringen. In wässriger Salzlösung können die Forschenden nun eine Spannung anlegen und den Stromfluss durch die Pore messen. So wird die Nanopore zur Messzelle, mit deren Hilfe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler winzige Veränderungen an unserem Erbgut nachweisen können: Jedes Teilchen, das in die Nanopore eintritt, blockiert den Stromfluss in charakteristischer Weise. Diese Änderungen im Stromfluss beobachten die Forschenden und können so die Veränderungen des Erbguts auslesen. Dadurch können sie Krankheiten erkennen, bevor sie entstehen.

Experimente machen Lust auf Wissenschaft

Bei Live-Experimenten konnte das junge Publikum die Funktionsweise und das Potenzial der Nanoporentechnologie beobachten. „Every molecule counts“ – der Slogan von nanodiag BW - wurde so plastisch sichtbar. Mit Seifenlauge und Pipette konnten die Schülerinnen und Schüler dann im mobilen Transferlabor des Zukunftsclusters selbst eine Membran herstellen und so ein erstes Gefühl für die Arbeit im Labor gewinnen.

Nanodiag BW möchte das komplexe Thema Nanoporentechnik und sein Potenzial der breiten Öffentlichkeit bekannt machen und erklären.
„Die Ansprache von jüngerem Publikum gehört dabei zum festen Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit des Clusters. Die vielen äußerst positiven Rückmeldungen bestärken uns darin, diesen Weg weiterzugehen und so das Interesse für die Wissenschaft bei möglichst vielen Kindern und Jugendlichen zu wecken“, sagt Clustermanagerin Dr. Hanna Hasselblatt. Zudem konnten Studierende und Mitarbeitende nicht nur ihre Forschungsprojekte präsentieren, sondern auch Feedback aus der Gesellschaft sammeln.

Die Science Days finden jeden Herbst im Europapark Rust statt. Sie wenden sich vor allem an Schülerinnen und Schüler ab zehn Jahren und haben zum Ziel, sie früh für wissenschaftliche Themen zu begeistern. Wissenschaftliche Einrichtungen und forschende Unternehmen präsentieren dabei altersgruppengerecht ihre Arbeit und bieten Aktionen zum Mitmachen an. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Zukunftscluster nanodiag BW im Rahmen der Zukunftscluster-Initiative.