31.10.2024 PROXIDRUGS

PROXIDRUGS-Sprecher Prof. Dr. Ivan Ðikic erhält LOEWE-Spitzenprofessur

Der Sprecher des Zukunftsclusters PROXIDRUGS Prof. Dr. Ivan Ðikic der Goethe-Universität Frankfurt erhält eine LOEWE-Spitzenprofessur. Damit kann er sein Forschungsprogramm zur Entwicklung von Arzneimitteln gegen Krebs vorantreiben. Es basiert auf dem innovativen Wirkmechanismus der Proximitäts-Induktion. Das heißt, er untersucht Stoffe, die aufgrund ihrer Nähe eine Wirkung entfalten.

Das Bild zeigt ein Porträt von Prof. Dr. Ivan Ðikic
Foto: Uwe Dettmar

Aufbauend auf der Forschung des Zukunftsclusters PROXIDRUGS wird Đikić mit seinem Team zwei Moleküle untersuchen, an die ein Medikament andocken soll, um zu wirken. Hier geht es um Moleküle, die für die Behandlung von Krebs eingesetzt werden. Der im Rhein-Main-Gebiet ansässige Cluster PROXIDRUGS konzentriert sich auf die Entwicklung von Technologien und Therapien im Bereich der Proximitäts-Induktion. Ziel des von Đikić geplanten Forschungsprojektes ist es, Proxidrugs (Medikamente, die durch Nähe wirken) zu entwickeln, die bestehende Krebstherapien verbessern können. Das LOEWE-Forschungsprogramm des Landes Hessen stellt hierfür über einen Zeitraum von fünf Jahren rund drei Millionen Euro zur Verfügung. Die enge Verknüpfung zum Zukunftscluster PROXIDRUGS und der Zugang zu hochmodernen Technologien tragen zusätzlich dazu bei, dieses Projekt zu realisieren. Wie der hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels betonte, sind Đikićs Forschungsaktivitäten nicht nur für die strategische Profilbildung am Standort Frankfurt von großer Bedeutung, sondern auch für interdisziplinäre Vernetzung im Bereich der Erforschung von Krankheiten wie Krebs. Universitätspräsident Enrico Schleiff unterstrich die Bedeutung von Đikićs Projekten für die Krebsbekämpfung und betonte, wie sehr die LOEWE-Spitzenprofessur helfe, internationale Spitzenwissenschaftler wie ihn in Frankfurt zu halten.

Von Beginn seiner Karriere an hat Đikić an Mechanismen geforscht, die die zelluläre Qualitätskontrolle regulieren. Er war maßgeblich daran beteiligt, das Konzept von Ubiquitin als vielseitigem zellulärem Signal zu etablieren. Das kleine Protein Ubiquitin kommt in allen Zellen vor und steuert bestimmte Prozesse in der Zelle, vor allem den Proteinabbau. Eine Störung dieses Systems wird mit Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht. Đikićs will das Ubiquitin-System umprogrammieren, um u.a. schädliche Proteine zu beseitigen. Dies eröffnet neue therapeutische Möglichkeiten für eine Vielzahl von Krankheiten wie eben Krebs, neurodegenerative Störungen und Infektionen, einschließlich solcher, die bisher als unbehandelbar galten.

Zusammen mit Partnern im Rhein-Main-Gebiet hat er das LOEWE-Zentrum Frankfurt Cancer Institute (FCI) sowie den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Zukunftscluster PROXIDRUGS initiiert, den er seit 2020 leitet.