10.04.2025 NeuroSys

Einblick in die Mikrotechnologie

Am diesjährigen Girls’ und Boys’ Day öffnete AMO als Partner des BMBF-geförderten Zukunftsclusters NeuroSys erneut ihre Türen für technikinteressierte Jugendliche – in diesem Jahr nahmen acht Mädchen und drei Jungen teil.

drei teilnehmenden Jugendliche im Reinraum
Jugendliche im Reinraum ©AMO GmbH

Während früher ausschließlich Mädchen eingeladen wurden, häufen sich mittlerweile auch die Anfragen von Jungen, denen AMO selbstverständlich ebenso die Möglichkeit geben möchte, spannende Einblicke in die Welt der Mikro- und Nanotechnologie zu erhalten.

Zu Beginn erhielten die Teilnehmenden einen anschaulichen Vortrag über die Forschungsschwerpunkte des Unternehmens und damit einen guten Einstieg in die faszinierende Welt der Chip-Herstellung. Um dieses anspruchsvolle Thema begreifbar zu machen, wurde die von-Neumann-Architektur (die technische Grundlage unserer heutigen Computersysteme) mit den den Jugendlichen bekannten Smartphones und Computern in Verbindung gebracht. Von hier ausgehend wurden die Zukunftstechnologien wie das Schlüsselthema des Zukunftsclusters NeuroSys „Neuromorphic Computing“ erklärt. Neuromorphe Hardwarekomponenten sind den hochgradig vernetzten Neuronen und Synapsen des menschlichen Gehirns nachempfunden und können künstlich geschaffene neuronale Netze bilden. Hier sind Logik und Speicher nicht mehr voneinander getrennt. Das kann im Vergleich zu den heutigen Computern Energie und Zeit sparen.

Der selbst hergestellte Wafer ©AMO GmbH

Im Anschluss ging es dann in den Reinraum, ein Raum, der vor Verunreinigungen vor allem aus der Luft besonders geschützt ist und speziell gereinigt wird. Dort konnten die Jugendlichen nicht nur die hochpräzise Lithographie live erleben, sondern mithilfe dieser Technik (vereinfacht: die Übertragung von Strukturen oder eines „Bildes“) auch selbst einen sogenannten „Girls‘ Day-Wafer“ herstellen. Wafer sind dünne runde Scheiben aus Silizium, sie bilden die Grundlage für die Chipproduktion. Besonders faszinierend war für viele das Arbeiten mit dem Rasterelektronenmikroskop: Eine gewöhnliche Fliege wurde untersucht, wobei vor allem die feinen Strukturen ihrer Augen die Jugendlichen ins Staunen versetzten. Überrascht waren die Teilnehmenden von der enormen Präzision, mit der im Reinraum gearbeitet werden muss – und darüber hinaus von der engen Zusammenarbeit der Mitarbeitenden, die als eingespieltes Team agieren.

Ein Ziel des Zukunftclusters NeuroSys ist es, junge Mädchen für Berufe zu begeistern, die traditionell noch immer männlich dominiert sind und an diesem Tag zu veranschaulichen, dass die Arbeit in der Mikro- und Nanotechnologie von jeder und jedem durchgeführt werden kann, der mit Begeisterung und Neugier einen entsprechenden Beruf erlernen möchte. Die Rolle der AMO GmbH ist dabei wichtig, da das Unternehmen äußerst erfahren in der Ausrichtung solcher Events ist; es beteiligt sich bereits seit dem allerersten Girls’ Day im Jahr 2001 an der Aktion. Der Erfolg der Veranstaltung zeigte sich in den positiven Rückmeldungen der Jugendlichen während der abschließenden Feedbackrunde: Der Tag hat demnach nachhaltigen Eindruck hinterlassen – vielleicht sogar mit Wirkung auf die spätere Berufswahl.